Deutsche Opernhäuser

Opernhäuser in Deutschland sind fast unübersehbar. Jedes der über 80 Opernhäuser des Landes ist im Besitz des Staates und bietet eine komplette Spielzeit an. Die Eintrittspreise in deutschen Opern sind im Vergleich zu anderen Ländern, wie Groß Britannien oder den USA sehr günstig. Zudem bieten fast alle Theater und Opern ein regelmäßiges Kinderprogramm an, sodass die Familienausflüge dorthin sowohl angenehm als auch erschwinglich sind, abgesehen von dem enormen kulturellen Wert, Kinder von klein auf an diese Stätten zu gewöhnen und den Bühnen nahezubringen.

Schauen wir uns einige meiner Lieblingsopern in Deutschland genauer an.

Die Deutsche Staatsoper Berlin

Diese Staatsoper fungiert seit 1741, damals als offizielle Hofoper des preußischen Königshauses, und hatte von dieser Zeit bis heute nur 19 Musikdirektoren, der aktuelle ist Daniel Barenboim. Neben großen Eröffnungsgalas und Saisonpremieren bietet die Staatsoper Workshops, Familienbesichtigungen und Sondervorstellungen für Kinder an. Erwachsene können auch an Vorträgen und speziellen Führungen hinter den Kulissen teilnehmen.

Das Bayreuther Festspielhaus

Das Richard-Wagner-Festspielhaus in Bayreuth ist eines der berühmtesten Opernhäuser Deutschlands. Es wurde von einem der berühmtesten (oder auch berüchtigtsten) Komponisten als eine Art Heiligtum für ihn selbst errichtet, oder zumindest für seine besondere Vorstellung davon, wie sein Werk aufgeführt werden sollte. Reiche Freunde zu haben ist ein toller Vorteil, und 1876 eröffnete sein Theater auf dem Hügel in einem architektonischen Stil, der den klassischen griechischen mit dem mittelalterlichen deutschen Stil verbindet. Eintrittskarten sind sehr schwer zu bekommen und ruinös teuer. Die Sitze sind hoffnungslos unbequem und die Vorstellungen dauern zwischen drei und sieben Stunden. Aber wenn man eine Karte bekommt, ist der Besuch einer Vorstellung ein einmaliges Erlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

Bayerische Staatsoper, München

Die Bayerische Staatsoper, die 1943 durch alliierte Bomben fast zerstört wurde, wurde 1963 mit ihrem berühmten Portikus mit acht Säulen wiedereröffnet, bereit, die Großen und die Guten erneut zu empfangen. Die meiste Zeit ihrer Existenz war die Bayerische Staatsoper eine wichtige Station, was die Opernwelt angeht. Die besten Sängerinnen und Sänger singen hier, und viele wichtige Premieren wurden hier aufgeführt. Eintrittskarten kosten zwar über 250 €, aber es gibt auch Stehplätze für 4 € und Studentenplätze für 10 €.

Semperoper

Dresdens legendäre Semperoper hatte kein leichtes Leben: 1869 brannte sie aus, 1945 wurde sie von Bombern zerstört und 2002 durch Hochwasser schwer beschädigt. Das Gebäude mit seinem reichen Renaissancestuck wurde ursprünglich von Gottfried Semper entworfen. Es dauerte 40 Jahre, bis das Opernhaus nach dem Zweiten Weltkrieg wieder eröffnet werden konnte. Außerhalb Berlins ist die Semperoper der Ort für hochkarätige Oper in der östlichen Region Deutschlands.

Oper Frankfurt

Egal, ob Sie sich beruflich oder privat in der Stadt aufhalten, ein Besuch in der Oper Frankfurt wird ein Höhepunkt Ihres Aufenthalts sein. Im Foyer hängt ein Gemälde von Marc Chagall, und viele der bekanntesten europäischen Sängerinnen und Sänger singen hier. Neben Opern- und Ballettaufführungen bietet die Oper Frankfurt eine Reihe von Liederabenden an, die die immer seltener werdende Gelegenheit bieten, Sängerinnen und Sänger allein auf der Bühne zu hören/ sehen, nur mit einem Klavier.

Opernhäuser in Deutschland

Markgräfliches Opernhaus, Bayreuth

Das prächtige Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth ist der einzige Ort auf der Welt, an dem Opernbesucher Aufführungen so hören können, wie sie im 18. Jahrhundert geklungen hätten. Es ist noch im Besitz von Holz- und Leinwänden, die im Original erhalten sind. Dem Markgrafen ist es zu verdanken, dass Wagner nach Bayreuth kam – im Guten wie im Schlechten. Das Opernhaus wird derzeit renoviert, aber auch während der Arbeiten können Besucher Teile dieses UNESCO-Weltkulturerbes besichtigen.

Aalto-Theater, Essen

Das Aalto-Theater Essen ist zweifellos das beste Opernhaus in Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland Deutschlands, und liegt etwa eine Stunde mit dem Zug von Köln entfernt. Mit seinem charakteristischen indigoblauen Teppich und dem modernen, asymmetrischen Design zeigt das Aalto-Theater von Ende September bis Juni fast 20 Opern, oft in modernen Inszenierungen. Außerdem ermöglicht ein starkes Nachwuchsprogramm einen ersten Blick auf die Stars von morgen.

Komische Oper Berlin

Deutschland hat eine starke Tradition der Operette – leichtere, lustige Stücke wie Gilbert & Sullivan – sowie der ernsteren Oper, und die Komische Oper Berlin mischt fröhlich die beiden Genres. Die Operette ist eine ganz eigene Kunstform, eine Art Zwischending zwischen Oper und Musical. Der Text ist größtenteils auf Deutsch, und sogar junges Publikum wird bei den Aufführungen zugelassen, obgleich der Inhalt manchmal explizit werden kann.